Vorwort
Wege entstehen dadurch, dass man sie geht (Franz Kafka)
Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele (Pablo Picasso)
Die richtigen Worte zu finden und zu schreiben, ist eine hohe Kunst. Nur wenige beherrschen diese. Sie ist bekannt dafür keine Frau der ausufernden Worte zu sein.
Sie ist eine Autorin, welche ihre Wörter lange wiegt und lange wägt, bevor sie diese aus den Händen gibt – freilich mit der letzten Gewissheit, dass sie sich mit ihnen auch verbunden fühlt.
Es ist ein stetes Hin und Her zwischen erzählerischer Skrupulosität und Fabulierlust ein Sprachspiel, das auf der Gleichzeitigkeit von größter Sprachbewusstheit und höchster Beredsamkeit beruht nie laut, aber immer bestimmt, nie aufdringlich, aber immer durchdringend, nie grell, aber immer klar.
Viel gesagt mit wenigen Worten, sie schaut hin - kann und darf und muss manches sehen -man spürt es immer es hat mit Energie zu tun, welche einem ansteckt und begleitet, es hat mit einem natürlichen Freiheitsdrang und Unerschrockenheit zu tun, sie ist nicht nur mit ihren Büchern unterwegs, sie ist in ihren Büchern unterwegs auf der Suche nach der Wahrheit widmet sie sich Menschenschicksalen, sie ist Seelen- und Bilderforscherin, sie ist überzeugt, dass man etwas bewegen kann, wenn man sich selbst bewegt, Ihre Werke handeln von Menschen - oft sind sie psychisch gestört -die anderen grausame Dinge antun. Mit viel Tiefgang verwendet sie eine Sprache, mit dem Zweck zu informieren, Emotionen, Gedankenbilder auszulösen, eine Sprache um auf jeden Fall verstanden zu werden. Sie versteht es, in einem flüssiggeschriebenen Stil einen Spannungsbogen aufzubauen und diesen auf hohem Niveau bis zum Ende durchzubringen.
Es gibt also die Treue zur Bewegung, Widerstand gegen den Stillstand, sie wagt den genausten Blick in das Epizentrum des Schreckens.
Die Frage ist : wie wird ein Mensch zu dem was er ist ?
Ich wurde geboren, lebte, atmete, schrie - aber war ich ich?
Und wenn nicht, wer war ich dann?
So ein Mensch bringt nicht viel mit in diese Welt außer Organen und Gliedmaßen. Wenn die Lunge ihren ersten Atemzug macht, kann er weder laufen, noch sprechen, das Gehirn pulsiert still unter der weichen Haut. Die Gesellschaft führt einen Trichter in die Fontanelle und füllt die Leere. Der Mensch wird also befüllt mit Richtigem und Falschem, mit Guten und Bösen. Jean-Paul Sartre sagte: "Dein Leben hängt davon ab, was du aus dem machst, was mit dir gemacht worden ist."
Es hört also nie auf, etwas aus einem zu machen. Es ist ein permanenter Prozess, ein lebenslanges Werden. Bis das Momentum da ist und es sich richtig anfühlt, und man inne hält, bis man gereift ist, Bilanz zu ziehen, nachzudenken und aufzuschreiben, wie man zu der Person geworden ist, die man ist.
Wolfgang Tillich
Bücher von Astrid Wagner
Die Abgründe des Josef F.
Er war ein angesehener Familienvater, unter dessen biederer Oberfläche ungeahnte Abgründe schlummerten. Er wurde wegen der schwersten Verbrechen, die unser Strafgesetz kennt, zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun hat er seine Biografie geschrieben, die er der Wiener Anwältin Astrid Wagner anvertraut hat. Sie hat viele Gespräche mit ihm geführt, die tief in seine Seele blicken lassen. Wir erfahren, was ihn getrieben hat. Seine Ängste, Beweggründe, Träume und Fantasien. Wie er jetzt lebt. Seine Einstellung zum Leben, zur Sexualität, und zum Tod. „Er ist kein Monster. Er ist ein Mensch wie wir alle“, meint Astrid Wagner. Die Philosophin Hannah Arendt sprach einst von der „Banalität des Bösen“. In der Tat ist es gerade die diesem Fall anhaftende, scheinbare Normalität, die uns erschauern lässt.
Abnorm
Es passiert plötzlich und ohne Vorwarnung. Menschen, die ein geordnetes, unauffälliges Leben führen. Unbemerkt staut sich etwas auf in ihrem Inneren, um sich mit ungeahnter Wucht zu entladen.
Die bekannte Strafverteidigerin Astrid Wagner begleitet seit Jahrzehnten Menschen, die Tötungsdelikte begangen haben. Sie hat sich in ihre Akten vertieft, mit ihnen lange Gespräche geführt, sie vor Gericht nach bestem Wissen und Gewissen verteidigt. In ihrem neuen Buch, das wie immer auf wahren Fällen basiert, zeigt sie auf, welch verheerende Auswirkungen abnorme Geisteszustände auf das Leben von Tätern, Opfern und Angehörigen haben.
Aug in Aug mit dem Bösen
Die Rechtsanwältin Astrid Wagner, bekannt durch zahl-reiche Sensationsprozesse, gewährt Einblick in ihre spektakulärsten Fälle: Tödliche Beziehungsdramen, aufwühlende Schicksale, aber auch stille Tragödien, manchmal mit skurrilen Wendungen. Ein Buch, das die Fragen aufwirft: Gibt es das personifizierte Böse? Kann jeder von uns zum Mörder werden?
Ich liebe dich! Ich töte dich!
Wieder ein Buch von Astrid Wagner, das die Leser durch packende Schilderung, Authentizität und Empathie mit-reißt. Die in diesem Buch versammelten wahren Ver-brechen zeigen die Abgründe der menschlichen Seele. Es sind unfassbare Geschichten von Liebe, die in Hass um-schlägt, und Leidenschaft, die zu Mordlust wird.
ISBN: B098GL3W6T
Dunkle Liebe
Wozu sind Menschen fähig, die ihrem Partner verfallen sind? Wie ist das, wenn aus Liebe abgrundtiefer Hass wird? Die in diesem Buch geschilderten Fälle handeln von ent-täuschter Liebe, von Gier und von Rache, von dunklen Familiengeheimnissen, von kranker Sexualität, vom Leben und vom Tod: Wozu sind Menschen fähig, die ihrem Partner verfallen sind? Wie ist das, wenn aus Liebe ab-grundtiefer Hass wird?
ASIN: B09CMN3TQW
Verblendet
Wird neu aufgelegt
Jack Unterweger gehört zu den schillerndsten Figuren der Kriminalgeschichte. Was bringt Frauen dazu, Menschen wie ihn zu lieben? | Interview
Die wahre Geschichte der Anwältin, die sich in den Mörder Jack Unterweger verliebte
Dieses Geheimnis, versucht Astrid Wagner in ihrem Buch „Verblendet“ zu ergründen. Wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, begann Jack Unterweger im Gefängnis zu schreiben und machte sich einen Namen als Schriftsteller. Er wurde 1990 als resozialisiert entlassen, begeht aber 1994 Selbstmord als er in Verdacht gerät, neuerlich gemordet zu haben. Nach zwanzig Jahren steht Astrid Wagner dazu: Ja, ich habe Jack geliebt. In ihrem Buch versucht sie, einem mutmaßlichen Jahrhundertmörder und seinen Motiven auf die Spur zu kommen.
Frau Wagner, Sie sind österreichische Top-Anwältin, haben Sie da überhaupt Zeit ein Buch zu schreiben und wie gestalten Sie Ihre Freizeit?
Das Schreiben ist meine große Leidenschaft. Leider ist meine Freizeit sehr karg – aber für das, was man gerne tut, findet man immer Zeit! Das Schreiben ist auch eine Möglichkeit, meine Erlebnisse zu verarbeiten. Denn als Anwältin und Strafverteidigerin bin ich oft mit emotional sehr belastenden Situationen konfrontiert, etwa bei großen Mordprozessen.
In ihrem Buch „Verblendet“ geht es um ein Liebesdrama zu einem Mörder, was hat sie an Jack Unterwegs so interessiert?
Er war eine ungemein schillernde, charismatische Persönlichkeit: Er hatte diese Härte, die man durch das Leben auf der Straße und in Gefängnissen bekommt – und doch war er auch eine Künstlerseele, hochsensibel und vielschichtig. Ein außerordentlich faszinierender Mensch.
Sie beschreiben in Ihrem Buch, eine tiefergehende Liebe zu einem Mörder, war es wirklich Liebe oder nur eine Art Verblendung?
Ich habe Jack geliebt und weiß auch, dass er mich sehr geliebt hat. Ich denke aber, dass jeder Liebende das Objekt seiner Liebe ein Stück weit idealisiert. Der Titel „Verblendet“ bezieht sich aber darauf, dass ich den Mord, den er an einer jungen Frau begangen hat, ausgeblendet habe, es nicht wahrhaben wollte …
Wie reagieren Menschen darauf, wenn Sie ihnen erzählen, dass sie Jack liebten und vor allem Ihr heutiger Lebensgefährte?
Die Meinungen sind nach wie vor sehr geteilt. Es gibt aufgeschlossene Menschen, die mich und meine Geschichte akzeptieren. Mein Lebensgefährte gehört zu diesen Menschen. Diejenigen, die mich verurteilen, machen dies hinter meinem Rücken. Negative Menschen sind oft zu feige, um ihre Meinung einem ins Gesicht zu sagen.
Haben Sie einen Mann, der nachweislich eine Frau umgebracht hat, nicht auch als schlecht empfunden?
Wie ich schon sagte: Ich habe damals, als junge Frau, völlig ausgeblendet, dass er eine Frau umgebracht hat. Daher lautet der Titel meines Buches auch „Verblendet“.
Glauben Sie, dass Sie sich je wieder in einen Mörder verlieben könnten?
Das Leben hat auch mich härter und kritischer gemacht. Es erscheint mir daher eher unwahrscheinlich, dass ich mich nochmals in einen Straftäter, geschweige denn einen Mörder verlieben könnte. Dennoch heißt es ja: Sag niemals nie!
Waren Sie schon immer ein Mensch, der sich für „Außenseiter“ eingesetzt hat?
Ja, das war ich. Ich hatte schon immer eine starke soziale Ader. Heute engagiere ich mich neben meinem Beruf und dem Schreiben auch sehr für notleidende Tiere.
Zu einer Beziehung gehört „Liebe“, wie konnte die ausgelebt werden?
Ach, da gab es viele Möglichkeiten, auch im Gefängnis. Die Liebe findet ihre Wege, wie ein zartes Pflänzchen durch den Asphalt. In meinem Buch „Verblendet“ schildere ich einige wunderschöne Erlebnisse, die ich mit Jack hatte …
Wenn Sie an Jack heute denken, was hätten Sie anderes gemacht?
Gar nichts! Ich habe alles richtig gemacht und stehe dazu.